Warum Auslandtierschutz? Warum Tierschutz in Spanien?
Diese Frage wird mir oft gestellt und es gibt eine klare Antwort darauf: Helfen kennt keine Landesgrenzen!
Überall auf der Welt werden Tiere misshandelt! Leider können wir nicht überall auf der Welt sein und daher haben wir, mein Mann und ich, uns entschieden unseren Fokus auf die spanischen Hunde zu legen. Vor allem die Jagdhunde, hier insbesondere die Galgos, werden noch immer massiv misshandelt und gequält und das in einem „modernen“ EU Land – Reiseziel Nummer 1 für viele Deutsche.
Der Umgang mit Hunden und das Verständnis für sie sind in Spanien und anderen süd-/osteuropäischen Ländern grundsätzlich anders als bei uns, Jagdhunde haben einen Nutz- jedoch keinen Stellenwert als Familienmitglied. Sie werden zu 1000en in Perreras abgegeben, ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen oder auf brutale Weise getötet wenn die Jagdsaison zu Ende ist und/oder sie den Anforderungen ihrer Besitzer nicht mehr genügen. Erst im Jahr 2003 hat Spanien ein Tierschutzgesetz erlassen, dennoch ist die Liste der Quälereien lang! Für das Erhängen eines Galgos ist beispielsweise eine Geldstrafe von 15.000,00 € vorgesehen; Spanien ist jedoch ein Land der Traditionen (siehe auch den Stierkampf; König Juan Carlos auf Elefantenjagd…) und daher mangelt es an der Umsetzung dieses Gesetzes noch immer - die Regierung Spaniens zeigt wenig Interesse daran, der Weg ist noch lang und steinig.
Die spanischen Tierschützer kämpfen dafür, dass das Tierschutzgesetz endlich greift, bekommen dafür auch zunehmend Unterstützung aus dem Ausland. Sie versuchen mittels Projekte und Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung zu sensibilisieren, informieren Kinder in Schulen, setzen sich für Kastrationsprogramme ein, reinigen in den Perreras die Zwinger, füttern die Tiere und lassen sie im Krankheitsfall medizinisch versorgen. Tiere, die sie in Pensionen, Pflegestellen oder priv. Tierheimen unterbringen können werden geimpft, kastriert, bekommen einen Mikrochip und der Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten wird durchgeführt. Oft kommen die spanischen Tierschützer dabei an ihre Grenzen (psychisch und finanziell), aber sie kämpfen unermüdlich weiter und davor habe ich große Achtung. Ihre Arbeit ist mit der unseren und vieler Vereine in Deutschland nicht zu vergleichen! Die meisten deutsche Vereine, die sich für ausländische Tiere einsetzen, sehe ich persönlich auch nicht als Tierschützer an, lediglich als Tierschutzhelfer. Viele Vereine betreiben ihren Tierschutz lediglich am Rechner und Telefon, die wenigsten leisten aktive Hilfe vor Ort. Ein Großteil dieser Helfer und Vermittlerinnen waren noch NIE vor Ort, haben noch nie einen Zwinger betreten (auch nicht in einem dt. Tierheim), sprechen über Verhältnisse, die sie selbst nur aus Erzählungen/Berichten kennen ….