Ein erster Erfolg
UPDATE: ERFOLG - Verkaufsverbot für Tierversuchs-Kosmetik tritt am 11.3.2013 in Kraft!
EU-Kommissar Borg bestätigte Entscheidung der Kommission gegenüber PETA
Stand: 31. Januar 2013
UPDATE: ERFOLG! Der zuständige EU-Kommissar Tonio Borg bestätigte bei einem Treffen mit einer PETA UK-Vertreterin am 30. Januar 2013, dass die EU-Kommission weder eine Abschwächung noch einen Aufschub des Verkaufsverbotes vorschlagen wird! Damit wird es ab 11. März aller Wahrscheinlichkeit nach verboten sein, Kosmetika in der EU zu verkaufen, deren Inhaltsstoffe in grausamen Tierversuchen getestet werden. Dies ist ein gewaltiger Erfolg für die Tiere und die Abertausenden von Tierfreunden, die jahrelang gekämpft und protestiert haben. Danke für die Unterstützung!
Quelle:http://www.peta.de/web/eukosmetik.3981.html
Hintergrundinformationen
2003 reagierte die EU endlich auf lang anhaltende öffentliche Proteste und führte ein Verbot von Tierversuchen für Kosmetika in der EU ein – und zwar nicht nur für die Endprodukte, sondern auch für deren Inhaltsstoffe. Dieses Verbot wurde stufenweise eingeführt und war 2009 vollständig umgesetzt. Das Ergebnis ist, dass mittlerweile keine Tierversuche mehr für Kosmetika in der EU durchgeführt werden.
Bald musste man allerdings erkennen, dass die Firmen die Tierversuche einfach aus der EU ausgelagert hatten. Erfreulicherweise beinhaltet aber die 2003 beschlossene Richtlinie auch ein zweistufiges Verbot des Verkaufs von Kosmetika, die an Tieren getestete Inhaltsstoffe enthalten. Die erste Stufe dieses Verbotes trat 2009 wie geplant in Kraft. Einige bestimmte Tests blieben aber noch erlaubt und sollen erst mit der zweiten Stufe – ab März 2013 – ebenfalls verboten sein.
Ein historischer Erfolg ist in Gefahr
Dieses Verkaufsverbot war eine großartige Errungenschaft. Es bedeutete nicht nur, dass Tierversuche für Kosmetika falsch sind, sondern auch, dass es falsch ist, an Tierversuchen für Kosmetika Geld zu verdienen. Unternehmensverantwortlichen weltweit wurde klar, dass sie sich die Vorschriften der EU genau anschauen müssen, wenn sie ihre Produkte an die 500 Millionen Konsumenten in Europa verkaufen möchten. Das Ergebnis dieser Entwicklung war ein regelrechter Boom an Investitionen in die weitere Entwicklung tierfreier Testmethoden. Außerdem erkannten Hunderte von Firmen, dass viele tausend kosmetische Inhaltsstoffe bereits sicher und zugelassen sind, sodass keine weiteren Tests erforderlich sind. So kehrten viele große Firmen den Tierversuchen den Rücken. Verschiedene Testmethoden an Tieren wurden mittlerweile komplett durch überlegene, preiswertere und effizientere tierfreie Testmethoden ersetzt.
Leider ist diese – für die Wissenschaft, die Tiere und die Konsumenten durch und durch positive – Entwicklung derzeitig ernsthaft gefährdet. Unter dem Druck einiger einflussreicher Unternehmen erwägt die EU-Kommission, die 2013-Frist einzuschränken oder aufzuschieben, möglicherweise sogar auf unbestimmte Zeit. Ohne das Risiko finanzieller Einbußen (durch das Verkaufsverbot) wird das Bekenntnis vieler Unternehmen zu tierfreien Testmethoden sicher bald kippen und weiterhin werden Tiere für Lippenstifte und Shampoos leiden und sterben.
Das Leid der Tiere
Sollte das 2013-Verkaufsverbot kippen, dann würden Firmen nach wie vor in der Lage sein, Geld am Verkauf von Kosmetika zu verdienen, deren Inhaltsstoffe in schrecklichen Tierversuchen getestet würden. Dies könnten unter anderem folgende Tests sein:
- Experimente, bei denen Tiere über 28 oder 90 Tage mit Chemikalien zwangsgefüttert werden
- Reproduktionstoxizitäts-Tests, bei denen schwangere Ratten oder Kaninchen den Testsubstanzen ausgesetzt werden, um etwaige Missbildungen und Krankheiten der neugeborenen Babies zu beobachten
- Karzinogenitätstests, bei denen Tiere teils über Jahre hohen Dosen der Testsubstanzen ausgesetzt werden, um zu sehen, ob sie Krebs bekommen
- Allergietests, bei denen Tieren die entsprechenden Substanzen gespritzt werden, um zu beobachten, ob es zu schmerzhaften allergischen Reaktionen kommt
Während der Versuche werden die Tiere in extrem kleinen Käfigen untergebracht sein, Mäuse zum Beispiel mit mehreren Tieren in Plastikboxen von der Größe eines Schuhkartons. Die Testchemikalien können Anfälle, Gewichtsverlust, Durchfall, chronische Schmerzen und Schwäche, Leber- und Nierenversagen sowie einen frühzeitigen Tod verursachen. Die Tiere, die bis zum Ende der Versuche überleben, werden anschließend immer getötet.
Wie soll es weitergehen?
Als Tonio Borg im November 2012 neuer EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz wurde, schien es endlich Grund zur Hoffnung zu geben: Sein Büro schrieb in einem Brief an PETA UK, dass Borg weder einen Aufschub noch eine Abschwächung des Verkaufsverbotes plant. Allerdings steht der EU-Kommissar zweifelsohne massiv unter dem Druck der Kosmetikindustrie, die das Verkaufsverbot kippen möchte - obwohl Millionen von Menschen Tierversuche für Kosmetik aus ethischen Gründen ablehnen. PETA und viele andere Gruppen kämpfen hart gegen mögliche Kompromisse oder Verzögerungen. Glücklicherweise liegt es allerdings nicht in der Macht der EU-Kommission selbst, das Verkaufsverbot einfach abzuändern, sondern einem solchen Vorschlag müsste von dem EU-Parlament und den 27 Mitgliedsstaaten zugestimmt werden. Sollte die Kommission tatsächlich eine Abschwächung des Verkaufsverbotes vorschlagen, werden wir jede Anstrengung unternehmen, damit dieser Vorschlag abgelehnt wird.
Bitte stellen Sie sicher, dass die Kosmetika, die Sie benutzen, tierversuchsfrei sind: Hier finden Sie viele großartige Kosmetikhersteller, die bereits aufgehört haben, auf Tierversuche zurückzugreifen.